Berlin – „Stadt der Freiheit“, „Stadt des Scheiterns“ oder „Capital of Cool“? Berlin lässt niemanden unberührt. Berlin polarisiert. Berlin verbindet aber auch – Menschen, Welten und Zeiten. Wie packt man all’ das in ein neues Logo? Es geht gar nicht in erster Linie um ein Logo, sondern vielmehr um eine Haltung der Stadt gegenüber ihren Bürgerinnen und Bürgern. Der Markenrelaunch ist – gemeinsam mit der Markenkampagne von Jung von Matt SPREE – unser Beitrag und der logische nächste Schritt des partizipativen Markenleitbildprozesses Berlins der letzten Jahre. Die Idee dahinter: vom Ich – der individualisierenden Mottomarke „be Berlin“ – zum identitätsstiftenden Wir eines neuen Miteinanders. Welches Zeichen schafft Identifikation? Das Brandenburger Tor?
Gewiss das Wahrzeichen der Stadt, das Symbol für Einheit und Freiheit. Über ein abstraktes Zeichen, das Miteinander, Gemeinschaft, Teamgedanke symbolisert? Wir haben uns für den Berliner Bären entschieden. Der Bär verbindet. Er ist Ausdruck des Stolzes der Bürgerinnen und Bürger auf ihre Stadt und ihren Kiez. Und der Bär wirkt auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Damit das gelingt, haben wir das Wappentier, das unantastbare Hoheitszeichen Berlins, für alle zugänglich gemacht, einfacher und freundlicher – als sympathisches Identifikationsangebot für alle Berlinerinnen und Berliner. Ihre „Geschichten“, so die Idee der partizipativen Markenstrategie, sollen zukünftig das Bild der Stadt prägen. Der Bär kann zur Projektionsfläche dafür werden.
Projects: Brand Design / Brand Applications / Brand Architecture / Icon Design / Brand Type / UX Design
Die kleinste Einheit des Ordnungsprinzips ist das Logo als Kombination der Wortmarke „BERLIN“ und dem Bären – jeweils umrahmt durch eine feine Linie. Die so umschriebenen Module integrieren statt zu trennen, können flexibel in alle Richtungen erweitert und vergrößert werden. Texte, Bilder und Farben können bewusst auch ausbrechen, um ihre Wirkung zu entfalten.
Nach 30 Jahren Brandenburger Tor setzt das neue Logo bewusst auf vertraute Elemente: Es kombiniert den Namen Berlin und den Bären in den Berliner Farben. Der modulare Rahmen präsentiert beide Elemente wie in einem Setzkasten – dem Ursprung des erweiterten Designprinzips. Dabei ist das Logo nicht immer statisch – es kann sich modular erweitern und direkt kommunizieren. Für kleine Anwendungen können wir auf das B und den Bären oder das B fokussieren.
Berlin ist „unteilbar“, „grenzenlos“ und „frei“. Wie verträgt sich dieses Selbstverständnis mit einem modularen Designprinzip? Freiheit heißt nicht Anarchie. Freiheit braucht Orientierung und Flexibilität. Im Fokus der Aufgabe stand die Suche nach einem einfachen Gestaltungsprinzip, das in der Lage ist, die hohe Komplexität der Stadt Berlin zu bewältigen. Eine Bühne für die großen und kleinen Themen, die Gegensätzliches verbindet und Gleichgesinnte zusammenführt. Die Lösung: Ein Ordnungsprinzip, das – einem Setzkasten oder einem Instagram Feed gleich – den Geschichten, Bildern und Farben Raum gibt, um ihnen Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Vom Berliner Schriftdesigner Hannes von Dören entwickelt – inspiriert durch die Schriften der U-Bahn-Stationen und Straßenschilder Berlins. Eine moderne Schrift die an den geometrisch anmutenden Stil der Schriften aus den 1920er Jahren anknüpft.
Die Zeichen der Berlin Type wurden auf einem Raster konstruiert. Präzision und Geometrie sorgen für eine funktionale Erscheinung. Leicht abgerundete Ecken schaffen dabei einen warmen, freundlichen Kontrast zur klaren Architektur. Charaktervolle Zeichen steigern die Wiedererkennbarkeit der Berlin Type. Die unterschiedlichen Breiten der Buchstaben sorgen insbesondere in der Versalschreibweise für einen spannungsvollen Rhythmus im Schriftbild. Die relativ hohe x-Höhe (Höhe der Kleinbuchstaben) sorgt für eine gute Lesbarkeit, selbst in kleinsten Schriftgrößen.
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